Paul, der Wasserdrache und Frida, die Maus leben in der Wüste in einem Dorf, in dem Drachen und Mäuse friedlich zusammen eben. Sie beide löschen Feuer, die die Feuerdrachen im Übermut verursacht haben. Sie sind ein unzertrennliches Paar.
Eines Tages wacht Paul schlecht gelaunt auf. Er hat schlecht geschlafen und es steht der Geburtstag von Tante Lisa an. Diese Besuche bei den alten Drachen, die immer nur rumsitzen, findet Paul langweilig. Frida „schubst“ ihn ein bisschen an, putzt ihm die Zähne und macht sich mit ihm auf den Weg. Paul ist grimmig, kickt auf dem Weg Steine in der Gegend rum, trifft ein kleines Mäusezelt. Als Frida ihn zurechtweist und ihn auffordert das Zelt wiederaufzubauen, schubst er sie in den Sand und spuckt ihr Wasser ins Gesicht. Er tobt und schimpft und will gar nichts mehr. Hier ruft Paula „Stoooop“. Sie sagt ihm, er darf wütend sein aber nichts zerstören oder anderen etwas antun. Sie lädt ihn zu einem Flug auf den höchsten aller Berge ein und dort darf er seine ganze Wut herausschreien und in ein Kissen boxen bis die Federn fliegen. Pauls Wut verraucht, er entschuldigt sich, bringt den Schaden in Ordnung und beide gehen zum Geburtstag von Tante Lisa und machen sich den Tag noch richtig schön. Paul freut sich besonders über die guten Ideen seiner Freundin Frida.
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Verschiedene Perspektiven der Geschichte
Welches Kind (oder Erwachsene) kennt das nicht, sich unpässlich zu fühlen, weil der eigene Bedürfnishaushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist? Es kann guttun, jemanden an der Seite zu haben, der einen aufmuntert. Es kann aber auch wütend machen, sich mit den eigenen Gefühlen übergangen zu fühlen und dann von jemandem sooo fröhlichen zu Dingen animiert zu werden, die einem nur mit einiger Fantasie Freude machen. Hier steht die Bedürfnisorientierung der Aufgabenorientierung gegenüber. Ich denke an viele Situationen, die Kinder betreffen können. Unausgeschlafen in die Kita kommen, Verwandte besuchen müssen und sich unter den Erwachsenen langweilen, keinen Raum haben um auch mal „grantig“ sein zu dürfen, übergangen werden und dann noch lernen mit der Wut kontrolliert umzugehen.
Gedanken zum Thema Wut
Viele Kitas kennen das Wutkissen oder den Brülleimer, um Kindern einen angemessenen Umgang mit Wut zu vermitteln. Wut signalisiert aber auch verletzte Grenzen, sich übergangen fühlen und da kann es helfen, das Leid mit jemanden zu teilen. Verständnisvolle und mitfühlende Worte von Frida könnten Paul helfen, sich angenommen fühlen und mit etwas Zeit einen eigenen Weg aus dem Unmut zu finden.
Praxistipp Rollenspiele
Die Karten bilden sehr schön mimische Merkmale und Gestik unterschiedlicher Gefühle ab. Das lässt sich nutzen, um Kinder Mimik und Gestik unterschiedlicher Emotionen nachspielen und nachfühlen zu lassen.
Praxistipp dialogisches Erzählen
Die Geschichte lädt zu Gesprächen über Befindlichkeiten und Gefühle ein und zum Perspektivenwechsel. Die Geschichte lässt sich nicht nur zur Thematisierung von Wut nutzen, sondern allgemein über Gefühle und Bedürfnisse. Diese Fragen können Sie im Verlauf der Geschichte stellen.
Fragen zur Geschichte:
- Wie fühlt sich Paul als er schlecht gelaunt aufwacht und Paula ihm die Zähne putzt?
- Wie geht es ihm als sie an den Besuch bei Tante Lisa erinnert?
- Warum wird Pauls Wut immer größer?
- Was hilft ihm, dass er sich wieder wohl fühlen kann?
Paul, Frieda - und ich?
- Wie würdest du dich als Paul fühlen?
- Wie würdest du dich als Frieda fühlen?
- Hast du dich schon mal so richtig schlecht gefühlt?
- Was war da passiert?
- Was hat dir geholfen, dass es dir wieder besser ging?
- Wie könntest du anderen helfen, dass sie wissen, was du brauchst, wenn es dir schlecht geht?
- Was wünschst du dir am meisten, wenn du dich schlecht fühlst?
Mit den Karten und der Geschichte können Kindern Gefühle entdecken und über ihr eigenes Erleben sprechen. Lassen Sie sich von ihren Geschichten und Ideen leiten.
Ich würde es für Kinder ab 4 Jahren empfehlen.