Sachgeschichten erzählen: Nachtwanderung mit Kamishibai

Praxistipps zur Sachgeschichte "So leben Tiere in der Nacht"

Publiziert am 09.09.2021 von Kamishibai Redaktionsteam

Bei einer Nachtwanderung lassen sich mit etwas Glück viele nachtaktive Tiere beobachten. Als Vorbereitung darauf gibt es hier eine Sachgeschichte mit Informationen über viele Nachttiere und einen Basteltipp: Eule.

Nachtaktive Tiere beobachten

„Wir gehen los, wenn die Sonne ganz untergegangen ist“, erklärt Silke. „Und denkt daran, wir müssen nachher leise sein. Sonst stören wir die Tiere.“
„Also, ich finde, dass die gerade selbst ziemlich laut sind.“ Mia kichert. „Hört mal, was da drüben am Teich los ist.“ …

Jetzt im Spätsommer werden gerne kleine Ausflüge mit der Kindergartengruppe oder der Schulklasse geplant. Warum nicht auch ein Spaziergang in der Dämmerung oder sogar eine Nachtwanderung? In der Geschichte, die wir heute vorstellen, brechen vier Kinder gemeinsam mit ihrer Betreuerin Silke zu einer Nachtwanderung auf. Dabei beobachten Arik, Laura, Mia und Nils einige Tiere, die im Schutz der Dunkelheit unterwegs sind:

Deutlich sind die Grillen zu hören. Sie werden in der Dämmerung richtig munter und zirpen bis spät in der Nacht. Auch die Frösche beginnen quakend ihr Abendkonzert. Als die Gruppe am Teich vorbeiwandert, springt plötzlich eine Kröte auf und bringt sich in Sicherheit. Auf dem Weg sind die Spur und der lange kriechende Körper einer Nacktschnecke zu erkennen. Diese Tiere werden erst am Abend aktiv …

Praxis-Tipp: Nachtwanderung

Eine Nachtwanderung ist spannend. Alles sieht ungewohnt aus. Es ist still, dunkel und geheimnisvoll, aber auch ein wenig unheimlich. Meistens geht man dabei in die Natur, z.B. in einen Park, aufs Feld oder in den Wald.

Das wird gebraucht:

  • Warme bzw. schützende Kleidung
  • F este Schuhe
  • Regenschutz
  • Taschenlampe
  • Verpflegung, im Herbst und Winter etwas Warmes zu trinken
  • Kleines Erste-Hilfe-Set
  • Ein schöner Weg, den eine:r von euch schon gut kennt und der wegen der Stolpergefahr einfach zu gehen sein sollte.

Wenn alle leise sind, könnt Ihr vielleicht einige Tiere beobachten, zum Beispiel Mäuse, Igel, Marder, Eulen und Käuzchen, Fledermäuse. Und in Wald und Feld: Rehe, Wildschweine und Füchse.

Geheimnisvolle Flieger

„Huch, was ist das?“, ruft Laura plötzlich erschrocken. „Da saust was durch die Luft!“
„Ach, wie schön“, freut sich Silke. „Das sind schon die ersten Fledermäuse.“
„Warum fliegen sie so komisch im Zick-zack?“, will Mia wissen.
„Das hat damit zu tun, dass Fledermäuse nicht gut sehen können. Aber sie haben große Ohren und hören sehr gut“, beginnt Silke zu erklären. „Wenn eine Fledermaus fliegt, stößt sie ständig hohe Töne aus – und dann lauscht sie, wie das Echo zu ihr zurückkehrt. Zum Beispiel, wenn die Töne auf einen Baum treffen. Dann weiß die Fledermaus, dass vor ihr ein Hindernis ist und weicht blitzschnell aus.“

Spiele-Tipp: Fledermausspiel

Zur Einstimmung auf die Nachtwanderung passt das „Fledermausspiel“. Bei diesem Hör- und Wahrnehmungsspiel kann die Echoortung der Fledermäuse ausprobiert werden.

Das wird gebraucht: ein Tuch oder eine Augenbinde

So wird gespielt: Ein Kind ist die Fledermaus und bekommt die Augen verbunden. Die anderen Kinder sind die Hindernisse, z.B. ein Baum, ein Busch, ein Haus, eine Mauer … Nun läuft die Fledermaus zwischen den Hindernissen umher. Ruft sie „Fledermaus“, antworten die Kinder mit „Baum“ oder „Wand“ usw. So kann sich die Fledermaus bewegen, ohne anzustoßen. Seht ihr, wie sie dabei im Zickzack läuft?

Mehr zum Thema „Fledermaus“ findet Ihr hier unter den Aktionen des Naturschutzbundes NABU.

Lautlose Jäger

Die Nacht bricht herein und es wird richtig dunkel. Die Bäume schimmern im Mondlicht. Ganz in der Nähe erklingt plötzlich ein schauriges: „Huuuh! Huhuhu! Huuuh!“ Und noch einmal: „Huuuh! Huhuhu! Huuuh!“
„Ich sehe gar nichts!“, ruft Arik.
„Psst! Aber die Eule sieht uns“, flüstert Silke.
Fast alle Tiere, die nachts aktiv sind, können viel besser riechen, hören oder sehen als wir. Darum hat der Waldkauz im Baum die Kinder schon lange erspäht. Seine scharfen Augen haben Pupillen, die sich im Dämmerlicht sehr weit öffnen. Außerdem hören Eulen mit ihren feinen Ohren jedes Geräusch. Deshalb entdeckt der Waldkauz auch die Maus, die am Boden nach Futter sucht und hofft, im Dunkeln nicht gejagt zu werden. Schon gleitet der Vogel so leise herab, dass die Maus nicht gewarnt wird – und sein Abendessen ist sicher.

Bastel-Tipp: Eule

Aus Wolle, Papierkügelchen und einem Karton kann eine Eule gebastelt werden.

So wird's gemacht :

Den Karton in Eulenform zurechtschneiden. Für die Augen 2 Kartonringe mit grauer Wolle umwickeln und auf die Eulenform kleben. Glasaugen oder Wackelaugen einkleben, für die Ohren kurze Wollfäden ankleben. Papier in Streifen reißen und kleine Papierkügelchen formen, die auf den Eulenkörper geklebt werden. Die richtigen Farben machen dabei den Unterschied, ob kunterbunt oder naturnah.

Diese Eule wurde mit einem Blöckchen und einem Bleistift ausgestattet – und wacht so über einen praktischen Memo-Block.

Lydia Hauenschild

So leben die Tiere in der Nacht. Kamishibai Bildkartenset

Entdecken - Erzählen - Begreifen: Sachgeschichten

Heimische Tiere beobachten auf einer Nachtwanderung. Abenteuer & Sachgeschichte in einem. Für Kita & Grundschule.

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