Es summt und brummt im Kamishibai

Insektenvielfalt: Ideen für Kita und Grundschule

Insekten – klein aber wichtig!

Spätestens seit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in Bayern ist es fast jedem bekannt: Die Zahl und die Artenvielfalt der Insekten geht dramatisch zurück. „Das ist doch gar nicht so schlimm“, hört man manchmal. Denn oft sind uns die kleinen Krabbler und Flieger eher lästig: In lauen Sommernächten quälen uns die Stechmücken, am Sonntagnachmittag umschwirren Wespen den leckeren Erdbeerkuchen oder eine breite Ameisenstraße überquert die bequeme Picknickdecke. Je weniger es aber summt und brummt, umso mehr wird uns bewusst: Dieser Rückgang hat für uns Menschen starke Auswirkungen, denn Insekten übernehmen wichtige und unersetzliche Funktionen für uns und unsere Umwelt.

Ohne Insekten würden die meisten Ökosysteme nicht funktionieren. Sie sind die wichtigste Nahrung für viele Tierarten wie für Fische oder Vögel. Außerdem bestäuben sie Nutz- und Wildpflanzen, indem sie von Blüte zu Blüte fliegen. Überhaupt bilden sie die artenreichste Klasse im Tierreich: Man schätzt, dass es weltweit insgesamt 1 Million Arten gibt. Deutschlandweit werden circa 33.000 Arten beschrieben.

Kamishibai - Von fleißigen Bienen und leckerem Honig

Das wahrscheinlich bekannteste Beispiel für den Nutzen der Insekten, das sich hervorragend für Kinder im Kita- und Grundschulalter eignet, ist die Honigbiene. Im Erzähltheater wird mit dem Bildkartenset „Von fleißigen Bienen und leckerem Honig“ die Bedeutung der Honigbiene als wichtigster Bestäuber aller Nutz- und Wildpflanzen anschaulich dargestellt.

In der Geschichte schauen die zwei Freunde Ben und Amir Bens Mutter, einer Imkerin, bei ihrer Arbeit über die Schulter. Sie erkennen, dass Bienen den Nektar der Pflanze als Nahrung zum Überleben brauchen – und Pflanzen einen Bestäuber, um ihre Pollen zu verbreiten und sich so zu vermehren. Schnell wird dabei klar, dass die Menschen einen großen Nutzen von der Honigbiene haben: „Ohne Bienen hätten wir kaum Obst. Nur wenn sie die Blüten bestäuben, kann ich viele Kirschen, Äpfel und Birnen ernten.“

 

Was können wir tun? Insektenhotel & Co

Auch die Wildbienen, die nahen Verwandten der Honigbiene, kommen im Bildkartenset vor. Sie leben einzeln und bewohnen Mauerritzen, hohle Baumstämme oder Höhlen im Boden. Im Anschluss an das Erzähltheater bietet sich daher ideal an, eine Nisthilfe für Wildbienen mit den Kindern zu bauen. Sehr einfach geht es mit alten Aludosen und hohlen Pflanzenstängeln. Die genaue Bauanleitung für dieses "Bienenhotel" gibt es ganz unten im Download. Passend dazu kann eine Wildblumenwiese angelegt werden. Damit es ordentlich summt und brummt, sollte eine bienenfreundliche Saatgutmischung verwendet werden, die Pflanzen mit viel Pollen und Nektar enthalten. Dazu zählen Margeriten, Rotklee, Wilde Malve oder auch die Schafgarbe.

Ein anderes „Hotel“ ist ebenfalls sehr einfach zu bauen: Der Ohrenkneifer-Unterschlupf kann im Garten aufgehängt werden. Ohrenkneifer ernähren sich zum Beispiel von Blattläusen und gelten deshalb in Gärten als Nützlinge. Für den Unterschlupf wird ein Stück Schnur mit einem eingeknoteten Querholz von unten durch das Loch eines umgedrehten Tontopfs gezogen. Anschließend wird der Blumentopf mit Stroh oder Holzwolle verschlossen. Der Topf wird dann mit der Öffnung nach unten in einem Obstbaum aufgehängt.

Und was gibt es anschließend Interessanteres für die Kinder, als die Insekten zu beobachten? Hier ist die kostenlose App „Insektenwelt“ hilfreich. Mit dieser App kann man die häufigsten heimischen Insekten bestimmen, kartieren und melden.

Die Bastelanleitung für das Wildbienenhotel gibt es hier im kostenlosen Download:

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Katharina Stöckl ist promovierte Biologin und engagiert sie sich ehrenamtlich beim Bayerischen Landesbund für Vogelschutz. Sie arbeitet in einem Planungsbüro für Naturschutz und gibt Kurse zur Umweltbildung für Schulklassen und Kinder- und Jugendgruppen (www.kathis-naturerlebnisse.de).