Erzählen in der Adventszeit: auch ohne Christkind bezaubernd
In den Wochen vor Weihnachten sehnen wir uns nach Geschichten und Nachrichten, die uns an das Gute in der Welt und in den Menschen glauben lassen. Viele Erzähler:innen schrecken aber vor den ursprünglich religiösen Advents- und Weihnachtsgeschichten zurück. Manche:r fühlt sich nicht wohl dabei, religiöse Geschichten vor einem interkulturellen Publikum darzubieten. Oder man befürchtet, dass Kinder, deren Familiensprache nicht Deutsch ist, einiges an den Geschichen nicht verstehen. Um als Erzähler:in authentisch erzählen zu können, bieten sich dann andere Geschichten an, die den "Geist der Weihnacht" mit einem eigenen Zauber vermitteln können.
Immer wieder gleich, und plötzlich ganz anders
In vielen solcher Weihnachtsgeschichten begibt sich das Publikum mit Erzähler:in und den Figuren der Geschichte auf eine Winterreise mit mehreren ähnlich aufgebauten Stationen und Situationen nach folgendem Muster: Eine Figur hat ein Problem oder muss eine Aufgabe lösen und wendet sich damit an eine andere Figur um Hilfe, die das Problem auch nicht lösen kann. Beide wenden sich an eine dritte Person, und so geht es immer weiter. Doch irgendwann wird das Erzählmuster durchbrochen und die Geschichte nimmt eine überraschende Wendung, die Lösung verspricht. Und eine glückliche Fügung, eine späte Einsicht oder ein witziger Zufall haben wunderbaren Folgen. Am Ende der Geschichte dürfen wir baden in positiven Gefühlen, sind bewegt vom Wert wahrer Freundschaft und spontaner Hilfsbereitschaft. Und erkennen auf einmal, dass unser alltägliches Umfeld nicht nur aus großen und kleinen Nachbarn und Kollegen, sondern aus Mit-Menschen besteht. Wenn wir dies beim Publikum mit unserem Erzählen erreichen, war unsere Weihnachtsgeschichte ein Erfolg.
Von liebenswerten Gefährten und Winterwaldbewohnern
Vor allem bei vielen Geschichten, in denen Tiere die Hauptrolle spielen, können wir diesen Effekt sehen: Im Märchen „Die Fünf im Handschuh“ versuchen mehrere Waldtiere einen verlorenen Handschuh als gemeinsame warme Wohnung zu beziehen. „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ ist ein beliebter Bilderbuch-Klassiker über Not und Friedfertigkeit. Das Thema Fürsorge spielt eine Rolle beim Kettenmärchen „Das Häschen und die Rübe“, bei dem eine Rübe von einem Tier zum anderen wandert. Und bei "Benno Bär" dreht sich alles um Hilfsbereitschaft und dem Lohn der Freundschaft. Zu diesem Märchen gibt es außerdem auch ein Ausmalbild als Abschluss der vorweihnachtlichen Erzählrunde.
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