Von Teheran nach Hyderabad
Ich habe Deepa Kiran von storyartsindia.com in Teheran auf einem Erzählfestival kennengelernt. Sie hat die Hotellobby betreten und ich war mir sicher, dass vor dem Hotel ein weißer Elefant stehen muss: Deepa ist nämlich – und um das zu erkennen, muss man kein Mann sein – eine Prinzessin. Besser noch, eine begnadete Erzählerin! Schnell war entschieden, dass wir gemeinsam Erzählpädagogik betreiben werden.
Zweitspracherwerb mit dem Kamishibai
Das Ziel? – Zweitspracherwerb. Warum? – Indien hat über 120 offizielle Sprachen und Unmengen von Dialekten! Um am gesamtgesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, bedarf es einer gemeinsamen Sprache: Englisch. Und genau da kommen motivationale Aspekte zum Tragen. In anderen Worten: Didaktik greift, wenn Motivation da ist. Und hier kommen wir Geschichtenerzähler*innen ins Spiel. Einfache Geschichten, dialogisch und in Englisch mit Bildern erzählt, regen im Kind den Wunsch an, selbst diese Geschichte erzählen zu können. Das Kinderherz findet einen Grund für den Zweitspracherwerb. Die Erzählsituationen, die wir schufen waren entspannt, dialogisch, freudvoll, leicht und mitunter laut. Letzteres zu akzeptieren fiel vielen indischen Lernbegleiter*innen sehr, sehr schwer ... Ein Großteil der indischen Didaktik lebt mehr von Strenge als von Einfühlung. Wir haben 14 Schulen besucht und in Summe vor rund 900 Kindern und 600 Erwachsenen erzählt.
Unser Fazit: Ein großes JA für das bildgestützte Erzählen im Zweitspracherwerb.
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Dr. Norbert Kober, Gründer und künstlerischer Leiter der Goldmund-Erzählakademie München, Erzählkünstler, Autor. Seminarangebote zu: Erzählen mit dem Kamishibai, Freies Erzählen, Rolle des Volksmärchens in Kita und Grundschule, Biografisches Erzählen. Sollten Sie noch Fragen zu diesem Projekt haben, wenden Sie sich bitte an den Autor: norbert-kober.de.