Lieder im Kamishibai: Mehr als nur gemeinsam singen!

Bildgestützte Klanggeschichten und musikalische Früherziehung

Bild für Bild, Strophe für Strophe

Schon lange bilden Klanggeschichten für das Singen und spielerische Musizieren eine beliebte Variante in der Praxis mit Kamishibai – aus gutem Grund: Denn was beim bildgestützten Erzählen mit Kamishibai so gut gelingt, gilt für das bildgestützte Singen und Spielen nicht weniger. Gemeinsam werden die für alle deutlich sichtbaren Bilder betrachtet, die Hände sind frei, der Körper kann eine für das Singen und Spielen passende Haltung suchen und die Bildmotive geben immer wieder neue Impulse für Verklanglichungen oder Liedstrophen. So klappt das gemeinsame Singen und Musizieren auch mit jüngeren Kindern, die noch keine Texte und Noten lesen können.
Bei der "Weihnachtsbäckerei" zum Beispiel wurden die Strophen, die viele Kinder gern auswendig mitsingen, nacherzählt und mit Bildern versehen. Da fällt es nicht schwer zu erkennen, um welchen Text es bei der jeweils dargestellten Szene geht.

Mitmachideen garantiert

Oder bei „Old MacDonald had a farm“: Da bietet das einfache Spiellied gleich zweisprachig viele Möglichkeiten zum Mitmachen und variieren. Durch die einfache Wiederholungsstruktur ergeben sich die Strophentexte zu jedem Bild von ganz allein – und die erkennbaren Tiere regen an zu lautmalerischen Improvisationen mit der eigenen Stimme. Oder auch zu Bewegungen, die zu den jeweiligen Tieren passen? Da beim Kamishibai nicht alle ganz eng zusammenhocken müssen, können Arme und Beine, Finger und Füße beim Singen und Spielen zu den dargestellten Tieren munter mitmachen.
Ein kleiner Extra-Tipp zum Bauernhof-Lied: In dem Buch „Ich habe meine Musik mitgebracht“ gibt es unter dem Titel „Ali Baba“ eine ganz ähnliche Liedversion aus Afghanistan, die im interkulturellen Kontext leicht mit den Bildkarten von „Old MacDonald“ verbunden werden könnte. Dabei zeigt sich: Das Kamishibai spricht durch Bilder, die alle verstehen, und öffnet sich so für verschiedene Herkunftssprachen – auch beim gemeinsamen Singen!

Mit Orff-Instrumenten aufgepeppt

Schließlich gibt es noch solche Bilderfolgen, bei denen jede Szene ein klingendes Geschehen darstellt, das sich im Rahmen der musikalischen Früherziehung mit Orff-Instrumenten verklanglichen lässt – wie bei „Quacki, der kleine freche Frosch“ zum Beispiel.

Tipp: Singen und Spielen im Freien

Übrigens: Im Sommer gelingt das alles auch wunderbar im Freien! Gerade dann, wenn Singen in geschlossenen Räumen vielleicht coronabedingt noch nicht erlaubt ist. Dann heißt es: Raus an die frische Luft! Das Kamisibai findet einen gut sichtbaren Platz auf Bänken oder Stufen – und drumherum entsteht Musik!

 

Susanne Brandt, Kinder- und Praxisbuchautorin. Sie arbeitet als Lektorin bei der Büchereizentrale Schleswig-Holstein, schreibt Lieder und Lyrik und engagiert sich in der Kulturarbeit mit Kindern sowie in der Integrationsarbeit.

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