Im Lockdown geboren: Mit Familienandachten den Sonntag gestalten
Wie feiert man als Familie Gottesdienst (neben allem, was man sonst noch so zu tun hat ...)? Und das am besten möglichst stressfrei? Zu Beginn der Corona-Pandemie, das heißt, so im März 2020, waren wir super motiviert. Oder vielleicht auch ein bisschen übermotiviert. Schon am Samstag suchten wir die Bibelstelle aus und überlegten, wie wir gemeinsam mit den Kindern Gottesdienst feiern könnten. Wir suchten nach Methoden, nach Legematerial, nach kindgerechter Sprache, backten schon mal ein Brot – kurz und gut, wir waren voll in unserem Element.
Dann kam das Homeschooling. Und die Gewissheit, dass die Siuation nicht nur drei Wochen dauern würde. Und dann … ging uns langsam aber sicher die Puste aus und wir erkannten: Wenn wir weiterhin gemeinsam am Sonntag Gottesdienst feiern wollen, dann müssen wir das Ganze einfacher gestalten. Inzwischen haben wir einen gut umsetzbaren Ablauf entwickelt, der immer wieder neu angewendet werden kann. Für alle, die keinen Familiengottesdienst vor Ort haben. Oder für alle Familien, die den Sonntag mit einem besonderen Impuls beginnen möchten.
Am sehr anschaulichen Beispiel von der Geschichte vom „Seesturm“ möchte ich euch gerne dieses einfache Konzept an die Hand geben, um zu Hause eine Familienandacht zu feiern. Den vollständigen Gottesdienst-Impuls findet ihr hier:
Tipps für eine entspannte Sonntagmorgen-Familienandacht
- Kurz nach halb zehn fällt uns auf, dass es langsam Zeit wäre, uns um den Gottesdienst zu kümmern.
- Das heißt, einer backt ein Mega-schnelles und leckeres Brot (Rezept anbei) und der andere schaut auf die Seite www.liturgie.de (und dort ganz unten: die Tageslesungen). Und dort kann man nachschlagen, welches Evangelium an diesem Sonntag dran ist. Wenn dieses sehr kompliziert ist, könnt ihr auch das Evangelium vom Vortag nehmen oder ihr sucht euch eine schöne Jesus-Geschichte aus der Kinderbibel aus, über die ihr einmal sprechen wollt.
- Inzwischen ist das Brot fertig und die Mitte wird gestaltet. Dabei ist immer ein buntes Tuch, eine Kerze, die Bibel und das Brot. Je nach Bibeltext kann man natürlich noch etwas dazu stellen – muss man aber nicht.
- Wenn ihr ein Instrument spielt – immer her damit! Es gehen auch Trommeln, Triangeln oder Regenmacher. Auch Babyrasseln sind erlaubt. Den Anspruch, ein themenbezogenes Lied zu singen, haben wir aufgegeben: Es gibt immer die gleichen Schlager, die wir gerne singen.
- Dann setzt ihr euch auf den Boden oder an den Tisch und schon geht’s los!
Blitz-Rezept: Brot für den Gottesdienst
110 gr. Mehl (gerne auch Vollkorn- und Weizenmehl mischen); 70 ml Wasser; 1 Prise Salz; Sesam nach Belieben
Den Teig verkneten, ca. 5 mm dick ausrollen, mit der Gabel ein Muster einstechen und auf einem Backpapier bei 190 Grad Heißluft (oder 210 Grad Ober-/Unterhitze) circa 5 Minuten backen, bis die ersten Stellen bräunlich werden.
Nach der Hälfte der Zeit einmal wenden (wenn der Rand sich nach oben wölbt). Kurz auf einem Gitter abkühlen lassen. Fertig!
Wir wünschen euch ganz viel Freude, mit euren Kindern Gott im eigenen Leben zu entdecken und den Glauben zu feiern!
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Catharina Fastenmeier, Dipl.-Religionspädagogin, arbeitet als Religionslehrerin in der Grundschule und lebt mit ihrer Familie im Raum Würzburg.